Crossmedia April 22, 1988
Die Komposition "Tausende Schnitte" dauert ca. 20 Minuten. Es handelt sich um eine elektro-akustische "Schnitt"-Komposition, Schlüsselinstrument ist das Tonbandgerät, Thema: die populäre Musik der letzten 20 Jahre oder "jene Musik, gegen die sich das fundamentalistische Amerika wendet!"
Von einem fragmentarisch fertiggestellten Musikstück werden zwei Kopien gezogen, diese werden unterschiedlich voneinander durch willkürliche Schnitte präpariert. Das heißt, magnetisches (bespieltes) Tonband wird durch unmagnetisiertes Bandmaterial ersetzt (Signalbänder). Weiters werden auf 4 Kassettendecks thematische Ergänzungen vorbereitet, welche 2 Mitspieler immer dann einsetzten, wenn eine Signalband erscheint.
Aufbau: Auf einem Tisch in der Mitte des Saals, umgeben von Publikum, mischt der Komponist zwei Tonbandmaschinen. Die Soundtracks bestehen aus gespeichertem Grundmaterial und live eingemischten Tonmodulen: Operator X und Operator Y. Operator X und Operator Y steuern selbsttätig zwei Kassettengeräte in programmierten Leerphasen des basic tapes an. Kassettengerät 1 ist bespielt mit amerikanischen TV-Predigten, Kassettendeck 2 mit commercial soundtracks. Kassettendeck 3 und 4 spielen noise tapes ab. Die Sound-Konglomerate werden über 4 Lautsprecherboxen, die um den Tisch in zwei Hauptrichtungen gruppiert sind (parallel zur Längsachse des Saals) abgestrahlt. Der Komponist hat die möglichkeit via Mischpult die Sounds wandern zu lassen.
Tonspuren - Systeme und Regellosigkeiten Stadtwerkstatt Linz 22.4.-30.4.1988
Im Rahmen der Werkstatt "Systeme und Regellosigkeiten" traten weiters auf: Musikkapelle Vöest-Alpine "Rosegger Heimat" Krieglach, Heinz Klaus Metzger (vortrag), Human Noise Project, Anestis Logothetis (Vortrag), Patrizia Jünger, Heiner Goebbels, Urfahrwändchöre, Kläring Quartett.
Fotos: Stadtwerkstatt
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